Accenture Banken Blog

Augen auf bei der Wahl der Ferienlektüre! Wer wie ich in diesem Sommer den Thriller Blackout von Marc Elsberg gelesen hat, der die dramatischen Auswirkungen eines Hackerangriffs auf Europas Stromnetze beschreibt, der ist auf einmal gar nicht mehr urlaubsentspannt, sondern realisiert, wie gruselig realistisch die beschriebenen Szenarien sind. Kein Strom bedeutet nämlich: Kein Wasser, keine Mobilität, keine Kommunikation, keine Versorgung – kurz: Nach einer Woche versinken wir im Chaos.

Mit zunehmender Digitalisierung und der Einführung neuer Technologien werden die Angriffsflächen für kriminelle Hacker immer größer. Ein Thema, welches auch die Finanzwelt stark beschäftigt und Anlass für Accenture ist, den aktuellen Stand der Dinge in der jährlichen Studie „2018 State of Cyber Resilience for Financial Services” zu beleuchten.

Die erfreuliche Nachricht vorweg: Obwohl sich die Anzahl von Cyberattacken allein im Financial Services Bereich innerhalb eines Jahres verdoppelt hat, wurden im Umfragezeitraum 81% der Angriffe erfolgreich bekämpft – im Vorjahr waren das nur 66%. Das klingt eindrucksvoll, ist aber eine trügerische Sicherheit. 40% aller Angriffe blieben für mehr als eine Woche unerkannt, 9% mehr als einen Monat – ein Zeitfenster, in dem gigantische Schäden angerichtet werden können.

Klar ist: Je schneller und schlauer die Verteidigungsstrategien werden, desto ausgeklügelter werden natürlich auch die Attacken. Dass es neue intelligente Technologien wie AI braucht, um die Finanzinstitute vor der zunehmenden Bedrohung durch Attacken besser zu schützen, darin ist sich die große Mehrheit aller Befragten der Studie einig. Ein signifikanter Anstieg der Investitionen in diesem Bereich ist gleichwohl (noch) nicht erkennbar.

Doch nicht nur die Institute selbst sind gefordert ihre Schutzwälle zu verstärken, auch die Sicherheitsstandards von Allianzen- und Kooperationspartnern müssen angepasst werden. Ebenso der Umfang der Sicherheitsmaßnahmen auf die zunehmende breit gefächerte Infrastruktur unterschiedlicher Endgeräte.

Und nicht zuletzt ist jeder einzelne Mitarbeiter gefragt, die Institute und damit schlussendlich auch sich selbst gegen Cyberattacken zu schützen. Denn dass der Wandel zum absoluten Chaos in rasender Geschwindigkeit erfolgen kann, hat mir meine Sommerlektüre eindringlich gezeigt. Also: Generator und Vorräte in den Keller oder doch ein Bauernhof im Allgäu? Ich bin unentschlossen – aber bleibe dran.